Badezimmer verschönern: So setzen Sie die Badezimmer Trends in Ihrem Bad um!
Mit Neuerungen im Bad und hippen Badezimmertrends tun sich viele Menschen schwer: Erst ist man hellauf begeistert von seiner brillanten Idee, geht es dann an die Umsetzung, sieht es entweder nicht so aus wie im Katalog oder wir stehen verzweifelt auf der Baustelle und wissen weder ein noch aus. Wir haben Tipps, wie Sie sowohl mit viel Aufwand als auch mit kleinen Kniffen neuen Glanz in Ihr Bad zaubern!
Tipps: ein trendiges Bad?
Um Ihr Badezimmer individuell und dem Zweck entsprechend einzurichten, können Sie auf ein paar Tricks zurückgreifen, die zu Ihnen und Ihren Angewohnheiten passen. Natürlich lassen sich Trends im Bad unterbringen, aber nicht jeder Trend passt zu jedem Bad und dessen Benutzern. Um Ihnen möglichst fundierte Hilfe für die Einrichtung Ihres Badezimmers zu geben, haben wir mit Birgit Hoffmann, Möbeldesignerin und Innenarchitektin, und Torsten Müller, Bad-Designer, über Badezimmertrends gesprochen. Beide kennen sich in der Welt der Badezimmer sehr gut aus und sind sich in punkto Trend auch einig: Wirkliche Trends im Bad gibt es so eigentlich nicht mehr. Es geht eher darum, ein für sich persönlich passendes Bad zu schaffen.
Tendenzen lassen sich erkennen
Obwohl das Bad in Sachen Design und Interieur immer mehr individualisiert wird, lassen sich dennoch Tendenzen erkennen. „Messing anstatt Kupfer“ wird im kommenden Jahr in zahlreichen Bädern zu finden sein, meint Birgit Hoffmann. Auch brünierte und bronzierte Armaturen würden immer häufiger verbaut. „Wir sind längst soweit, dass das Badezimmer keine Nasszelle mehr ist, sondern eher wohnlich sein und den Spa-Bereich ersetzen soll,“ sagt Torsten Müller.
„Das Design-Bad ist mittlerweile normal. Wenn Fliesen an den Wänden angebracht werden, dann wird dies nur noch mit großformatigen Plattenmaterialien ausgeführt. Auch gehen wir ein wenig weg von dem Weiß-Trend, so zumindest die Vorschauen von den trendansagenden Messen in Paris, Mailand oder Moskau.“ Was die Farben angeht, so sind laut Frau Hoffmann Blau, Grün und Pazifiktöne wie Türkis in diesem Jahr angesagter und Herr Müller betont, dass es alles mehr in die dunklen und gedeckteren Farben hinein gehe: „Es geht mehr in das magische und mystische, weg von dem, was das Einleuchtende in dem Weiß vorher war. Es geht darum, sich wieder ein bisschen mehr bedecken zu können auf eine gewisse Art und Weise und das war bei einem klinischen Weiß nicht mehr möglich.“ Wer in seinem Bad dennoch die hellen Töne bevorzugt, sollte sich an Töne halten, die eher ins Cremefarbene gehen, Amber-, Kreide- oder Champagnertöne.
Beton und Holz im Bad
Neben den dunklen Tönen, die übrigens auch für die Armaturen gelten, wie Frau Hoffman anmerkt und als Beispiel die schwarzen Armaturen des Designers Arne Jacobsen nennt, wird immer häufiger das Material Beton als Baumaterial im Bad verlangt. „Beton ist leider eine Sache, die immer mehr zum Tragen kommt“, meint der Baddesigner. „Ich bin der Meinung, das Bad ist ein Raum in dem wir uns nackt aufhalten und für einen Raum, in dem wir uns nackt aufhalten, glaube ich nicht, dass Beton das richtige Element ist, um sich damit einzuschmeicheln oder unsere Sinne zu betören. Natürlich kann Beton ein toller Gegenkontrast sein, wenn sonst Materialien verwendet wurden, wie Holz. Dann funktioniert es.“
Wichtig dabei sei nur, „dass das Holz seine ursprüngliche Form behält, also Tische mit Astlöchern und eben keine cleanen Oberflächen“, so Frau Hoffmann. Eine Idee nach Herrn Müller wäre es, zum Baustoff Beton als Kontrast zum Beispiel ein Fellimitat im Bad zu platzieren, das die Schwere und das Gewaltige des Betons abfängt.
Licht und Technik im Bad
In dem Raum, in dem wir uns morgens als erstes und abends als letztes aufhalten, möchten wir uns wohlfühlen und daher sollte auch die Lichtgestaltung eine Rolle spielen: „Wenn Sie nicht das kleinste Bad der Welt haben, ist eine Lichtquelle zu wenig,“ rät Frau Hoffmann, „besser ist es, ein Raumlicht und ein Licht zum Beispiel zum Schminken zu haben. Idealerweise bringen Sie Lichtquellen an, die sich dimmen lassen, damit Sie morgens langsam in den Tag starten und sich in ihn hinein arbeiten können.“
Für Torsten Müller ist Lichtdesign schon seit über 10 Jahren unabwendbar und längst ein wichtiger Bestandteil in der Badarchitektur: „Zudem spielen Farben bei der Lichtgestaltung eine Rolle, da kommt es aber auch ein wenig auf das finanzielle Budget an. Wir fangen gerade an, in Räume wie das Bad hineinzugehen, so, dass sie immer digitaler werden. Heute ist keiner mehr überrascht, dass es möglich ist, einen TV Monitor in einem Spiegel unterzubringen. Das sind Dinge, die hat der ein oder andere schon mal gesehen. Hier stellt sich dann die Frage, ob ich mich morgens über meine Börsenkurse aufregen möchte, oder ob es mir das wert ist, morgens die E-Mails schon am Spiegel zu empfangen.“
Dennoch würden wir dort überall noch am Anfang stehen,ähnlich wie mit der LED. Während wir mittlerweile sogar im Discounter eine LED kaufen können, war es ein langer Weg bis dahin. „Dass da nun überhaupt eine Lichtstärke rauskommt, die Ihnen Helligkeit gibt, verdanken wir der rasanten Entwicklung. Jetzt haben wir Möglichkeiten, mit dem Licht Atmosphären hin zu der blauen Stunde, die Kerzenstunde oder der Stunde der Zweisamkeit zu schaffen. Diese Lichtverhältnisse lassen sich zum Beispiel durch Amber- und Orange-Töne erreichen. Genauso, wenn man sagt, jetzt möchte ich relaxend, entspannt oder meditativ sein, dann geht man beispielsweise in Königsblau bis Lila- und Purpur-Töne hinein.“
„Um den Raum in der gewünschten Farbe zu fluten und ihn zu strecken, können die Lichtquellen gut unter der Decke installiert werden.“ Auch könnten laut Herrn Müller – je nach Budget – durch Smart Home Technology Musik und Düfte passend zur Lichtsituation entwickelt werden.
Must-Have Holz
Längst ein Dauerbrenner, aber immer noch eine schöne und leicht umzusetzende Idee für Holz im Bad sei zum Beispiel eine alte Holzleiter als Handtuchhalter im Badezimmer, sagt Frau Hoffmann. Vor allem Eiche und Nussbaumhölzer wären seit einiger Zeit in Mode und würden es wohl auch noch eine Weile bleiben, denn „Veränderungen in Räumen gehen nicht so schnell, da sie ja meist auch kostspielig sind.“ Aber ein Must-Have sei laut Herrn Müller immer abhängig davon, was der Nutzer haben wollen.
„Es gibt natürlich Trends und Dinge, die in den Markt hineingedrückt werden, nicht alle haben auch eine tatsächliche Bewandtnis. Es gibt zum Beispiel Leute, die der Meinung sind, dass Schlafzimmer und Badezimmer sich wunderbar vereinen ließen, denen soll gesagt sein: Das ist natürlich machbar, aber mit einem sehr hohen Kostenaufwand. Durch die verschiedenen Klimazonen entstehen Kosten. Kein Mensch möchte morgens in einem warmen Schlafzimmer wach werden, oder dort abends in einem feuchten Raum zu Bett gehen. Genauso wenig möchten wir tagsüber in eine kalte Dusche steigen. Ein Bad und ein Schlafraum haben unterschiedliche Temperaturen.“
Komme dann noch die Bekleidungsgelegenheit im gleichen Raum hinzu, zum Beispiel in Form eines begehbaren Kleiderschranks, würde die Temperaturregulierung noch schwieriger. „Hier haben wir es mit Feuchtigkeit zu tun, somit müssen wir dann gleichzeitig auch die Möglichkeit der Raumentfeuchtung miteinbeziehen. Es ist also nicht so einfach wie uns die Hersteller und die Industrie das vorgaukeln.“ Herr Müller warnt zu dem: „Im Hoteldesign wird sowas zwar gezeigt, dabei gilt es zu beachten, dass dort immer eine Klimaanlage installiert ist, die sofort entfeuchtet.“
Deko
Wer sich nicht sicher ist, welche Deko in sein Badezimmer passt, der sollte laut Herrn Müller lieber auf Expertenhände vertrauen. „Mittlerweile gibt es Leute, die wirklich speziell Dekorationen für das Badezimmer anbieten. Bei mir ist ein perfektes Badkonzept und eine inspirierende Badarchitektur immer darauf ausgelegt, dass wir mit zwei Farben arbeiten, die sich in den Nuancen auf- oder abdunkeln, vielleicht auch einen Störkontrast beinhalten und ansonsten die jeweiligen Gelüste oder Sehnsüchte, die man hat, befriedigen. Mit Accessoires wie Handtüchern oder den Bademänteln kann man die Farben wechseln. Der Vorteil an einem zweifarbeigen Design ist, dass Sie auf einmal sagen können „Jetzt ist mir eher nach Orangerot bis hin zu leuchtendem Erdbeerrot, nach Aktivität“ oder „Jetzt ist mir eher nach einer Frische, die mit einem Zitronengelb daher kommt“. So könnten die Nutzer die Farbgebung im Bad auf ihre eigene Emotion abstimmen. Das gehe natürlich genauso gut mit anderen Segmenten im Bad, wie den Duschvorhängen oder Badteppichen.
Auch Kerzen und Urlaubsaccessoires hält der Baddesigner für eine willkommene Deko im Bad. „Stellen Sie Kerzen hinein, nehmen sie Urlaubsaccessoires, die mit Ihnen eine Verbindung aufgebaut haben, nehmen Sie schöne Dinge, die Ihre Augen inspirieren. Das bedeutet, dass Sie jetzt beispielweise nicht die Shampoo Flasche vom klassischen Supermarkt ins Bad stellen, sondern füllen Sie Ihr Duschgel doch einfach in ein nettes Glasgefäß ab, in etwas, das eine andere Optik macht.“ Dies würde Ihre Sinne jeden Morgen aufs Neue bereichern, so Müller. Waschen müssen Sie sich ja so oder so mit irgendwas, aber so würden Ihre optischen Sinne inspiriert.
Was für Ihr Badezimmer wichtig ist
Für die Experten steht fest, dass das, was der zukünftige Nutzer des Badezimmers möchte, immer im Vordergrund steht, auch wenn dieser vielleicht noch gar nicht weiß, was er will. „Welche Sehnsüchte hat er? Wo fährt er gern in den Urlaub hin? Was hat er für Vorstellungen? Was ist für ihn interessant? Ist er eher minimalistisch oder puristisch gepolt? In unserer schnelllebigen Zeit brauchen wir Ruhe in den Räumlichkeiten, eine klarere Linienführung und einen goldenen Schnitt,“ meint Herr Müller. „Es geht immer mehr um die Individualisierung des Raumes, um maßangefertigte Möglichkeiten, teilweise mit Dingen, die die Keramikindustrie hervorgebracht hat. Wir haben jetzt bereits eine Keramik, die dem Naturstein so ähnlich ist, dass selbst Naturstein-Verarbeiter sagen, dass sie optisch kaum noch von echtem Stein zu unterscheiden ist.“
Weitere schöne Ideen für Badezimmer finden Sie zum Beispiel bei pinterest.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Hoffmann und Herrn Müller für das Interview und die schönen Bilder.
Bildrechte: Bild 1-3 ©Torsten Müller von BAD & SPA DESIGN; Bild 4: ©iStock.com / KatarzynaBialasiewicz; Bild 5: ©iStock.com / jacek_kadaj; Bild 6-9: ©Torsten Müller von BAD & SPA DESIGN; Bild 10: ©iStock.com / mariolizaola;
Ich ersuche um Information zur abgebildeten Holzküchenspüle.
Größe? Holzart?
Preis?
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Kastner
Liebe Frau Kastner,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Leider haben wir keine näheren Informationen zu dem abgebildeten Holzwaschbecken. Das Bild wurde uns von unserem Interviewpartner Torsten Müller zur Verfügung gestellt, der für seine Kunden individuelle Bäder designt. Bei Interesse können Sie mit Herrn Müller über seine Website http://design-bad.com/ Kontakt aufnehmen.
Herzliche Grüße
Ihre Duschenprofis